Koran in der Bibel

1. Der Koran im Evangelium

Angekündigt wird Prophet Muhammad durch Jesus im Evangelium von Johannes: „Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen (und aufdecken), was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist; Sünde: dass sie nicht an mich glauben; Gerechtigkeit: dass ich zum VATER gehe und ihr mich nicht mehr seht; Gericht: dass der Herrscher dieser Welt gerichtet ist. Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird Mich verherrlichen; denn er wird von dem, was Mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der VATER hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.“ (Joh 16,7–15)

Prophet Muhammad verkündete nur, was er von Erzengel Gabriel hörte. Damit ist die Aussage: „Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört […]“ (Joh 16,13) eine genaue Beschreibung der Art und Weise, in welcher der Koran dem Propheten Muhammad offenbart wurde. Der Heilige Geist hingegen, also der Geist GOTTES, auf den Christen diese Textstelle beziehen, würde sicher von Sich aus sprechen.

Im Koran wird Prophet Muhammad als „das Siegel der Propheten“ (XXXIII 40) bezeichnet, was einen Abschluss der Offenbarung bedeutet: „Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen“ (Joh 16,12). Die „ganze Wahrheit“ bedeutet ebenso einen Abschluß der Offenbarung.

GOTT gibt den Menschen mit dem Koran nicht nur eine abschließende, sondern auch eine umfassende Offenbarung, welche das Vorangegangene erweitert, ohne es dabei aufzuheben: „Noch vieles habe Ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.“ (Joh 16,12)

Alle weiteren Kriterien unter Joh 16,7–15 entsprechen ebenfalls im Besonderen oder ausschließlich dem durch Prophet Muhammad offenbarten Koran.

„[…], der „Geist der Wahrheit, wird […] euch verkünden, was kommen wird“ (Joh 16,13). Der Koran beschreibt wie keine andere Schrift das Jenseits, aber auch Dinge die in der Zukunft geschehen.

„Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen (und aufdecken), was Sünde, was Gerechtigkeit und Gericht ist; Sünde: dass sie nicht an mich glauben; Gerechtigkeit: dass ich zum VATER gehe und ihr mich nicht mehr seht; Gericht: dass der Herrscher dieser Welt gerichtet ist. “ (Joh 16,8–11)

Sünde: dass sie nicht an mich glauben“: Der Glaube an den Einen GOTT, aber auch der Glaube an Seine Gesandten und den Messias, Jesus, ist zentraler Bestandteil des Korans: „Damals sprach GOTT: ‚O Jesus! Ich will dich verscheiden lassen und zu Mir erheben. Und will dich von den Ungläubigen befreien und diejenigen, welche dir folgen, über die Ungläubigen setzen, bis zum Tage der Auferstehung[…].‘“ (III 55)

„Als nun Jesus mit klaren Beweisen kam, sprach er: ‚Ich bin mit der Weisheit zu euch gekommen und um euch etwas von dem zu erklären, worüber ihr uneins seid. So fürchtet GOTT und gehorcht mir.‘“ (XLIII 63)

„Und als die Engel sprachen: ‚O Maria! Wahrlich, GOTT hat dich auserwählt und gereinigt und vor den Frauen aller Welt erwählt. […] O Maria! Wahrlich, GOTT verkündet dir (frohe Botschaft) durch ein Wort von Ihm: (einen Sohn), sein Name ist Messias, Jesus, der Sohn der Maria, angesehen in dieser Welt und im Jenseits, einer der Nahestehenden.‘“ (III 42–45)

Gerechtigkeit: dass ich zum VATER gehe, und ihr mich nicht mehr seht“: Jesus Christus spricht von seiner Himmelfahrt. In diesem Zusammenhang steht das Wort „Gerechtigkeit“ im Vordergrund.

Der Koran bestätigt, dass Jesus (von den Toten wieder auferstanden und damit) nicht getötet bzw. gekreuzigt wurde, und in den Himmel aufgefahren ist: „Und weil sie sprachen: ‚Siehe, wir haben den Messias Jesus, Sohn der Maria, den Gesandten GOTTES getötet‘ – doch sie töteten ihn nicht und kreuzigten ihn nicht, sondern es erschien ihnen nur so. Und siehe, diejenigen, die darüber uneins sind, sind wahrlich im Zweifel über ihn. Sie wissen nichts davon, sondern folgen nur Vermutungen. Und sie töteten ihn mit Gewissheit nicht. Ganz im Gegenteil: GOTT erhöhte ihn zu Sich; und GOTT ist mächtig und weise.“ (IV 157–158)

Gericht: dass der Herrscher dieser Welt gerichtet ist“: Der „Herrscher dieser Welt“ ist der Teufel. Dies verdeutlichen die Worte von Jesus an anderer Stelle: „Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher dieser Welt. Über mich hat er keine Macht.“ (Joh 14,30)

Der Koran zeigt genau das, was Jesus Christus andeutet: den Fall von „Iblis“, dem Teufel, dem „Herrscher dieser Welt“. Seine Verurteilung, aber auch den Aufschub der Urteilsvollstreckung bis zum Tage des Gerichts: „Da warfen alle Engel sich [vor Adam] nieder – außer Iblis. Er war hochmütig und wurde einer der Undankbaren. Er fragte: ‚O Iblis! Was hinderte dich daran, dich niederzuwerfen vor dem, was Ich mit Meinen Händen erschuf? Bist du zu stolz oder glaubst du etwa, höherrangig zu sein?‘ Er antwortete: ‚Ich bin besser als er! Mich hast Du aus Feuer erschaffen, ihn aber nur aus Lehm.‘ Er sprach: ‚Geh weg von hier! Siehe, du bist jetzt ein Verworfener! Auf dir lastet Mein Fluch bis zum Tage des Gerichts. ‘ Er sagte: ‚O mein HERR! Gewähre mir Aufschub bis zum Tage der Auferweckung.‘ Er sprach: ‚Wohlan, dir wird Aufschub gewährt. Bis zum Tage, dessen Zeitpunkt bestimmt ist…“ (XXXVIII 73–87; vgl. VII 11–18; XV 31–41)

Wenn Jesus Christus also verkündet: „Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen (und aufdecken), was Sünde, was Gerechtigkeit und Gericht ist“, so entspricht dies wichtigen Erklärungen, welche sich im Koran befinden.

Fazit: Alles, womit Jesus ein großes, abschließendes Wort ankündigt, entspricht im Besonderen oder ausschließlich dem durch Erzengel Gabriel an Prophet Muhammad offenbarten Koran. Das Evangelium wird so zum Bindeglied zwischen der Tora und den Propheten Israels sowie dem Koran. Die Tora und die Propheten Israels werden als Grundlage in das Evangelium mit einbezogen und der Koran angekündigt.

2. Der Koran in der Tora

In der Tora begegnen wir dem Koran auf eine andere Weise. Es gibt nur eine Bedingung für die Annahme eines Propheten in der Tora: „Und wenn du denkst: Woran können wir ein Wort erkennen, das der HERR nicht gesprochen hat?, dann sollst du wissen: Wenn ein Prophet im Namen des HERRN spricht, und sein Wort sich nicht erfüllt und nicht eintrifft, dann ist es ein Wort, das nicht der HERR gesprochen hat. Der Prophet hat sich nur angemaßt, es zu sprechen. Du sollst dich dadurch nicht aus der Fassung bringen lassen.“ (Dtn 18,21–22)

Die Erfüllung der Prophezeiung ist damit entscheidend, um einen Propheten GOTTES (an-) zu erkennen.

Im Koran ist u.a. folgende Prophezeiung festgehalten: „Besiegt sind die Byzantiner. Im Land nahebei. Aber nach ihrer Niederlage werden sie siegen. In wenigen Jahren. GOTT steht die Entscheidung zu, vorher wie nachher. Und an jenem Tage werden die Gläubigen frohlocken über GOTTES Hilfe. Er steht bei, wem Er will. Und Er ist der MÄCHTIGE, der BARMHERZIGE.“ (XXX 2–5)
Waren die Römer zu der Zeit von Jesus noch Heiden, so sind die Römer (Oströmer; Byzantiner) in dieser Vorhersage Muhammads inzwischen zu Gläubigen geworden, denen GOTT einen Sieg vorhersagt. Die Muslime hatten für sie Partei ergriffen. Diese Vorhersage (um das Jahr 616*) erfolgte ungefähr drei Jahre, nachdem Damaskus (613*) und zwei Jahre, nachdem Jerusalem (614*) von den Persern erobert worden war, und erfüllte sich einige Jahre später (ab 622*) durch Siege der Römer über die Perser. (*vgl. Fußnote von Murad W. Hofmann zu XXX 2–5, Koran S. 404)

Eine weitere Prophezeiung: „Damals sprach GOTT: ‚O Jesus! Ich will dich verscheiden lassen und zu mir erheben. Und will dich von den Ungläubigen befreien und diejenigen, welche dir folgen, über die Ungläubigen setzen, bis zum Tage der Auferstehung[…]‘“ (III 55)

Auch wenn die Art und Weise häufig kritikwürdig ist, und viele Menschen des Abendlandes keine praktizierenden Christen mehr sind: Hat sich in den letzten Jahrhunderten die christliche gegenüber der islamischen Welt nicht einen Vorsprung erarbeitet? Es steht ausdrücklich geschrieben: „bis zum Tage der Auferstehung.“ Hätte Prophet Muhammad nur in seinem eigenen Interesse gesprochen, hätte er doch sicher auch nur seiner eigenen Gemeinschaft die Dominanz vorhergesagt. Interessant finde ich auch die Bezeichnung im Koran jener als „Ungläubige“, die nicht Jesus folgen. Muslime denken anscheinend häufig, Nichtmuslime wären „Ungläubige“. Der Koran bezeichnet aber Juden und Christen sehr respektvoll als „Leute des Buches“, so wie es auch Muslime sind. Muslime, Christen und Juden folgen alle einem gleichwertigen Teil der Schrift.

Es gibt darüber hinaus im Koran eine andere sehr interessante Form der „Prophezeiung“: Eine Fülle erst in jüngster Zeit erwiesener wissenschaftlicher Aussagen, die damals so von einem Menschen nicht hätten getroffen werden können.
Als Beispiele möchte ich an dieser Stelle nur die Beschreibung der „Urknalltheorie“ – die Erschaffung des Universums aus einer einzigen Masse –, die Schöpfung allen Lebens aus Wasser und die Ausdehnung des Universums aufführen:
„Sehen …(sie) denn nicht, dass die Himmel und die Erde eine einzige dichte Masse waren, die Wir spalteten, und dass Wir dann aus Wasser alles Lebendige entstehen ließen? Wollen sie denn nicht glauben?“ (XXI 30)
„Den Himmel erbauten Wir mit (Unserer) Kraft und seht, wie Wir ihn (ständig) ausdehnen!“ (LI 47)

Wie hätte Prophet Muhammad, des Lesens und Schreibens unkundig, vor knapp 1400 Jahren solche genauen Aussagen treffen können?

Geschrieben in von Stephan Effenberger am 15. Mai 2020
Keine Kommentare »

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert